Kunst im öffentlichen Raum

Bildende Kunst wird seit jeher stark durch ihre jeweiligen gesellschaftlichen Funktionen geprägt. Sie will nicht nur schmücken und repräsentieren, sondern greift historische Ereignisse, bedeutende Persönlichkeiten, vielfältige Themen des menschlichen Lebens und Miteinanders aber auch Abstraktion als Mittel der künstlerischen Ausdrucksformen auf. Als besondere Kunstform stellt Kunst im öffentlichen Raum diese große Bandbreite an Themen und Positionen mit ihrer
starken permanenten Präsenz mitten in den Stadtraum. Mit dieser Unnachgiebigkeit und Kraft will sie jeden ansprechen und zur Auseinandersetzung herausfordern, der ihr begegnet.

Kunst im öffentlichen Raum ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch die öffentlichste aller Kunstformen. Jederzeit und für jede*n frei zugänglich und erlebbar, wird sie gemeinhin auch als ‚Kunst für Alle‘ beschrieben und bietet so einer breiten Bevölkerungsschicht kulturelle Teilhabe. Sie prägt und gestaltet den öffentlichen Raum, ist wichtiger Bestandteil von Stadtkultur und trägt so zur Identifikation der Bürger*innen mit ihrer Stadt bei.

Doch Kunst im öffentlichen Raum schafft auch Reibungsflächen im städtischen und gesellschaftlichen Alltag. Sie inszeniert sich im Stadtraum, fordert zur Reflexion heraus, will und muss sich jedoch gleichzeitig stetig selbst behaupten.
Kunstinteressierte und aufmerksam den Stadtraum Betrachtende entdecken und sehen diese Kunst, anderen wird sie mitunter erst dann bewusst, wenn sie beschädigt, umgesetzt wurde oder gar verschwunden ist.

Im Stadtraum freistehende Kunstwerke irritieren bewusst und rufen kontroverse Meinungen hervor, wenn sie aufgestellt wird. Sie ist streitbar, lebt vom Diskurs und entfaltet ihre Wirkung im Wechselverhältnis zwischen Gesellschaft, Kunst und Stadtraum.

Der Workshop möchte dieses Spannungsfeld aufgreifen, näher beleuchten und so den gemeinsamen Austausch ermöglichen. Gleichzeitig sollen die Diskussionen Anregungen für weitere Auseinandersetzungen mit Kunst im öffentlichen Raum in Magdeburg, ihren Herausforderungen, Rahmenbedingungen und Weiterentwicklungspotentialen geben. Einen mit diesen Zielen verbundenenwichtigen Baustein gibt es bereits mit der Ermöglichung von Patenschaften für öffentliche Kunst (www.magdeburg.de/kunstpatenschaft).

*Bitte beachten Sie, dass pro Person eine Anmeldung erfolgen muss. Vielen Dank.